Vortrag
Untersuchungen zur Wasserstoffkorrosion an zugeigenspannungsbehafteten Stahlblechen aus martensitischem 22MnB5
Mittwoch (21.09.2016) 17:15 - 17:35 Uhr Hörsaal A Bestandteil von:Der zunehmende Einsatz höchstfester Stähle mit teil- oder vollmartensitischer Gefügestruktur im automobilen Leichtbau ermöglicht eine Gewichtsersparnis durch Verringerung der erforderlichen Blechstärken, erhöht gleichzeitig aber auch das Risiko der Beeinträchtigung durch wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion. Letzteres gewinnt insbesondere an Bedeutung, wenn im Gefüge darüber hinaus Zugeigenspannungen, z.B. infolge ungleicher Abkühlung nach dem Schweißen, vorliegen.
Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen der vorliegenden Studie Korrosionsuntersuchungen an gehärteten Stahlblechen aus borlegiertem 22MnB5 in saurem Medium durchgeführt. Zugeigenspannungen wurden beim Härten der Bleche gezielt durch örtliche und zeitliche Variation der Abschreckbedingungen eingebracht. Zur qualitativen Überprüfung / Beurteilung der vorliegenden Zugeigenspannungen wurden Härteverläufe erstellt und die Gradientengefüge lichtmikroskopisch untersucht.
Eine erste Charakterisierung des Korrosionsfortschritts im Säurebad erfolgte mittels pH-Wert Messungen, da der elektrochemische Korrosionsprozess mit einer Abnahme der Wasserstoffionenkonzentration einhergeht. Ergänzend wurden REM-Untersuchungen durchgeführt, um eine mögliche Schädigungen durch diffusiblen Wasserstoff im Material phänomenologisch aufzuzeigen.
Im Beitrag werden sowohl die Grundlagen zur wasserstoffinduzierten Spannungsrisskorrosion erläutert als auch über die Ergebnisse der genannten Untersuchungen berichtet.