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Gefüge und mechanische Eigenschaften von historischen und aktuellen Stahlträgern im Vergleich - Ein Beitrag zur Sanierung historischer Stahlbaukonstruktionen
Foyer Bestandteil von:Im Zuge der Sanierung historischer Stahlbaukonstruktionen ist zu klären, ob das verbaute Material heutigen und künftigen Beanspruchungen (noch) standhält. Um diese entscheidende Frage zu beantworten, müssen die Besonderheiten des Werkstoffverhaltens historischer Baustähle (i.d.R. Flussstahl) berücksichtigt werden. Das Material unterscheidet sich - herstellungsbedingt - insbesondere im Reinheitsgrad und in der Verteilung der Begleitelemente sehr deutlich von den aktuell verwendeten Stählen. Dies kann über lange Nutzungszeiträume zur Alterung und damit zur Veränderung der mechanischen Eigenschaften führen.
Im vorliegenden Beitrag werden die makroskopischen und mikroskopischen Gefügebefunde und die mechanischen Eigenschaften von drei Doppel-T-Trägern gegenübergestellt. Die Werkstoffuntersuchungen erfolgten an einem Stahl-Träger aus einer Eisenbahnbrücke in Frankfurt / Oder aus den 1920-er Jahren und an zwei aktuell eingesetzten Stahlträgern (S235JR+AR und S235JR+M). Es zeigt sich, dass beim historischen Baustahl Gefügebefunde und Eigenschaftsbild sehr stark vom Probenahmeort abhängig sind. Bei der Entscheidungsfindung im Sanierungsprozess bestehender Stahlkonstruktionen muss die Probenlage daher unbedingt Beachtung finden.